God save the queen! „Mein Name ist Bond. James Bond. Ich bin im Namen des Geheimdienstes ihrer Majestät im Einsatz.“
Bald könnte dieser Ausruf zu deiner Paradeantwort werden, falls dich ein Ordnungshüter nach einem zügigen Landstraßenritt hinter dem Steuer des Aston Martin DB9 Volante zur Räson ruft. Selbstverständlich solltest du kurz noch einmal überprüfen, ob der Spruch auch wirklich fruchtet und das Gegenüber auch etwas Spaß versteht. Falls man dir dennoch die Stimmung verhagelt, lass es einfach am Akkustikverdeck abprallen.

Wenn die wohlige Wärme dann wieder am Softtop anklopft verbleiben 17 Sekunden, bis sich dieses ins Verborgene verabschiedet. Aber Achtung: Auch im Jahr 2020 muss man im Autoquartett des Sohnesmanns schon lange blättern, bis man ein Cabrio findet, dass 300 km/h laufen würde oder um es mit Britischem Understatement zu verpacken: 186 Meilen pro Stunde! Die 2005er-Modelle waren jedoch im Sinne der Kundschaft auf 265 km/h begrenzt. Da hat die Frisur aber Glück gehabt. Auch wenn sich über die Jahre sicherlich der ein oder andere weitere Titelaspirant ums Haarefönen dazugesellt hat, bleibt die Längsdynamik dieses DB9 Volante aus 2005 beeindruckend.

Als geschmeidiger Grand Turismo liebt der DB9 lange Strecken und kann sicherlich auch zu hohen Durchschnittstempi animieren. Der 6.0-Liter V12 lädt dennoch vornehmlich zum gediegenen, aber durchaus erhabenen, Flanieren ein - begleitet vom erstklassigen Soundsystem der Firma Linn. Gerade in Zeiten, wo der Großteil der Hersteller nicht mehr den Aufwand betreibt sich über turboaufgeladene 4.0-Liter V8 hinweg Gedanken zu machen, sticht dieses Aggregat aus dem Einheitsportfolio unverkennbar heraus.

Was der Herr Immobilienmakler von nebenan mit Lage, Lage und nochmals Lage anpreist, kontert man im DB9 gekonnt mit Laufkultur, Laufkultur und mehr Laufkultur. Was nicht heißen soll, dass die Aussicht schlecht ist, noch dazu wenn quasi das gesamte Interieur in Leder und feines Holz gehüllt ist. Das Außenkleid ist in Silbergrau gehalten und erinnert sicherlich auch die weniger Hollywood-Affinen unter uns an frühere Aston Martins der 50er und 60er Jahre - nicht ganz Silver Birch wie am Bond-DB5, aber nah dran.

Dieser DB 9 Volante lief 2005 vom Band und wurde glücklicherweise vom tristen Inseldasein erlöst. Wie es sich für einen echten Engländer gehört ist er rechtsgelenkt - „very british“ eben. Bevor jetzt nicht weitergelesen wird, sollte man sich persönlich die Frage stellen, ob 80 Zentimeter weiter rechts zu sitzen wirklich ein Problem darstellt! Noch dazu, wo das verhältnismäßig geringe Mindestgebot von 45.900 Euro auf Grund der besonders britischen Sitzposition noch Platz für Goodwood-Tickets und die ein oder andere Tasse Earl Grey lässt.
Das Fahrzeug wurde vom Liebhaber sorgfältig behandelt, ist unfallfrei und das Scheckheft ist tadellos gepflegt. Aktuell reden wir von einer Laufleistung von knapp 31.000 km, wobei der aktuelle Halter nur 3.000 Kilometer gefahren ist - es mangelte wie immer an der Freizeit. Rundum befindet sich der Volante in einem sehr guten Zustand und wird mit frischem TÜV/AU verkauft.